Jens Hild – Gemeinde Großeutersdorf

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Mai dieses Jahres sollten eigentlich wieder die traditionellen Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer des REIMAHG-Flugzeugwerkes stattfinden, doch aufgrund der Pandemie ist dies in der üblichen Form leider nicht möglich. Insofern ist es zu begrüßen, dass sich der Förderverein Mahn- und Gedenkstätte Walpersberg und der Geschichts- und Forschungsverein Walpersberg darüber verständigen konnten, gemeinsam mit dem Landkreis und den Kommunen der Region wenigstens in virtueller Weise an die Toten vom Walpersberg zu erinnern, denn dieses dunkle Kapitel in der regionalen Geschichte darf nicht in Vergessenheit geraten.

Seit der ersten Kranzniederlegung der Gemeinde Großeutersdorf im Jahre 1947 ehren wir die zu Tode Gekommenen dieses Rüstungsunternehmens. Das ist und bleibt ein wichtiges Anliegen der Gemeinde. Seit 1965 finden die Gedenkfeiern im Rahmen des Landkreises und inzwischen auch darüber hinaus statt. Dabei kommt es weniger darauf an, wie groß diese Veranstaltungen sind oder wie viele durchgeführt werden. Wichtig ist vielmehr, dass sie auch künftig stattfinden und dass auf diese Weise auch die nachfolgenden Generationen immer wieder auf die schlimme Zeit der Jahre 1944/45 aufmerksam gemacht werden. Ebenso bedeutsam ist die weitere Erforschung der Geschichte der REIMAHG, insbesondere der vielen Einzelschicksale. So wird noch besser nachvollziehbar, was viele der am und im Walpersberg Beschäftigten seinerzeit durchmachen mussten.

Es ist wichtig, aus der Geschichte zu lernen. Leider jedoch gelingt dies nicht immer und überall. Selbst in der Gegenwart gibt es noch kriegerische Konflikte, Diktaturen und große Armut in der Welt. Dies zeigt noch einmal deutlich, dass Frieden, Demokratie und Völkerverständigung nichts Selbstverständliches sind.

Ich hoffe sehr, dass das große Engagement der beiden Walpersberg-Vereine bei der Erforschung der Geschichte des Werkes und die gemeinsamen Gedenkveranstaltungen für die Opfer der REIMAHG in der Gegenwart wie in der Zukunft einen Beitrag zu einem friedlicheren und menschlicheren Miteinander leisten können.

Mit herzlichen Grüßen Jens Hild
Bürgermeister, Grosseutersdorf

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